Ausgabe "Arbeitsmarkt im Fokus - 1. Halbjahr 2014" auf wien.arbeiterkammer.at
Wien (OTS) - "Menschen ohne Berufsausbildung, Personen mit gesundheitlichen Problemen oder aber auch Menschen ab einem bestimmten Alter finden seltener eine Erwerbsarbeit, von der sie leben können und sind auch länger von Arbeitslosigkeit bedroht. Viele müssen sich also auf eine länger dauernde Arbeitslosigkeit einstellen", sagt Josef Wallner, Leiter der Abteilung Arbeitsmarktpolitik in der AK Wien. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres hat die Langzeitarbeitslosigkeit der 55-59-Jährigen in der ersten Jahreshälfte 2014 um plus 82 Prozent zugenommen. Das zeigt die Arbeitsmarktanalyse des 1. Halbjahres der AK Wien, publiziert im aktuellen "Arbeitsmarkt im Fokus". Besonders schwierig ist für die Betroffenen mit dem Einkommen während der Arbeitslosigkeit auszukommen, das zeigt eine Studie von Ifes und Sora im Auftrag der AK. Die beiden Institute führten 500 telefonische Interviews mit Personen aus Wien, die in den letzten 12 Monaten vor der Befragung von Arbeitslosigkeit betroffen waren. Die Ergebnisse dieser Befragung werden in einem Spezialteil beleuchtet.
Die wichtigsten Punkte der Analyse: + Das leichte Beschäftigungswachstum von 0,7 Prozent ist nach wie vor auf den Anstieg von Teilzeit zurückzuführen. Da das Arbeitskräfteangebot stärker wächst als die Beschäftigung, steigt die Arbeitslosigkeit weiter an.
+ Es gibt immer mehr Personen die langzeitarbeitslos sind. Im Vergleich des ersten Halbjahres 2014 mit dem ersten Halbjahr 2013 waren um 42 Prozent mehr Menschen länger als ein Jahr arbeitslos vorgemerkt. Ältere sind davon besonders betroffen.
+ Die durchschnittlich längere Dauer der Arbeitslosigkeit spiegelt sich auch im deutlichen Anstieg der Zahl der Notstandshilfe-BezieherInnen wider (ein Plus von rund 19 Prozent).
+ Unter anderem ergab die Telefonumfrage von Ifes und Sora: Bereits nach einer zweimonatigen Arbeitslosigkeit sagen 36 Prozent der Betroffenen, dass sie ein sehr großes Problem haben, mit den Einkommenseinbußen zu Rande zu kommen; nach sechs Monaten bereits fast die Hälfte. Für drei Viertel der Betroffenen bedeutet Arbeitslosigkeit jedenfalls ein finanzielles Problem. Oft reichen die Mittel zur Abdeckung der Lebenshaltungskosten nicht mehr aus. 12 Prozent der Befragten gaben an, häufig bzw manchmal bei der Bezahlung der Miete in Verzug zu geraten. Besonders betroffen sind hier vor allem AlleinerzieherInnen.
SERVICE: Die Analyse und Forderungen der AK zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit finden Sie im "Arbeitsmarkt im Fokus - 1. Halbjahr 2014". Zum download: http://wien.arbeiterkammer.at/service/zeitschriften/arbeitsmarktimfokus