Bauern haben ihren Teil zur Rettung der heimischen Zuckerproduktion geleistet

Bauern haben ihren Teil zur Rettung der heimischen Zuckerproduktion geleistet

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: "Bäuerinnen und Bauern garantieren 38.000 Hektar Anbaufläche"

"Im Rahmen unseres 'Paktes zur Rettung des heimischen Zuckers' wurde vereinbart, dass die Rübenbauern eine Anbaufläche von 38.000 Hektar zusichern, um die Produktion in Österreich zu sichern. Dieses Ziel ist erreicht! Unsere Bäuerinnen und Bauern haben damit ihren Teil der Vereinbarung erfüllt, indem sie die geforderten 38.000 Hektar Anbaufläche garantieren", sagt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger im Rahmen einer Pressekonferenz. "Das ist ein wichtiger Erfolg, weil nur so die Selbstversorgung Österreichs mit Zucker gesichert und die Abhängigkeit von Importen vermieden werden kann", so Köstinger.

"Für viele Landwirte war der Anbau von Rüben in den letzten Jahren nicht mehr attraktiv. Schädlingsdruck, fallende Preise und Produktionsausfälle haben zu sinkenden Anbauflächen geführt. Die heimische Zuckerproduktion war damit in akuter Gefahr. Wenn es diese heimische Produktion aber nicht mehr gibt, dann müssten wir Zucker importieren, das will niemand von uns", so Köstinger. "Dazu braucht es für unsere Rübenbauern eine Perspektive für die kommenden Jahre. Mit den Maßnahmen aus dem Pakt stellen wir – Bund, Länder, Landwirtschaftskammer, AGRANA und Rübenbauern – gemeinsam die Zuckerproduktion in Österreich auf stabile Beine", so Köstinger.

Als vor einigen Wochen die mögliche Schließung einer Zuckerfabrik in Leopoldsdorf publik wurde, hat Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger alle Beteiligten an einen Tisch geholt. Am 17.09.2020 wurde der "Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers" geschlossen. Im Rahmen des Paktes wurde ein Maßnahmenbündel vereinbart. Bund, Länder, Landwirtschaftskammer, Rübenbauern und auch die AGRANA haben sich zu diesen Maßnahmen bekannt. So leisten Bund und Länder eine Wiederanbauprämie von 250 Euro pro Hektar, wenn der erste Anbau durch Schädlinge vernichtet wurde und die Bauern einen zweiten Anbau durchführen. Die AGRANA hat Abnahmeverträge garantiert und die Bereitstellung von Saatgut zugesagt.

Rübenbauern-Präsident Ernst Karpfinger: "Die gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Interessenvertretungen, AGRANA und Rübenbauernorganisationen hat gewirkt. Unsere Mitglieder haben durch ihre gesteigerte Anbaubereitschaft den genossenschaftlichen Zusammenhalt in schwierigen Zeiten bewiesen und gemeinsam das Flächenziel erreicht. Das Ergebnis ermöglicht weiterhin die Eigenversorgung Österreichs mit heimischem Zucker und sichert darüber hinaus die etwa 150 Arbeitsplätze am Fabrikstandort Leopoldsdorf ab."

LH Stv. Stephan Pernkopf: "Der Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers wirkt, die Flächen konnten gesteigert werden. Damit setzen die Bäuerinnen und Bauern trotz schwieriger Bedingungen weiterhin auf die Rübe, ein wichtiges Signal für die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln, aber auch für die Umwelt. Denn wenn der Zucker nicht bei uns produziert wird, kommt er aus anderen Erdteilen, wo dafür möglicherweise sogar Regenwald niedergebrannt wird. Die Bauern haben immer gesagt: Wir wollen produzieren, man muss uns aber auch lassen. Das beweisen sie jetzt. Die kontrahierte Fläche ist das Ergebnis einer großen Kraftanstrengung und ein Bekenntnis zur Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln und zu den Arbeitsplätzen in unseren Regionen."

Agrarlandesrat Max Hiegelsberger: "Das rasche Handeln aller Beteiligten infolge der drohenden Schließung der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf hat sich ausgezahlt. Allein in Oberösterreich konnten wir die Anbaufläche um 30 Prozent steigern. Damit haben die Bäuerinnen und Bauern ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Sie sind permanent bereit, in neue interessante Zukunftsfelder hineinzugehen, wenn ein Mindestmaß an Planbarkeit vorhanden ist. Angesichts der sehr guten Ertragslage von durchschnittlich 92 Tonnen je ha liefert Oberösterreich bereits rund ein Viertel der österreichweiten Zuckerrübenmenge. Mit der heimischen Zuckerproduktion setzen wir ein wichtiges Signal für die Absicherung der Lebensmittel-Eigenproduktion und gegen eine Import-Abhängigkeit aus Ländern mit niedrigeren Produktionsstandards. Die Zuckerrübe bleibt ein flächenmäßig und betriebswirtschaftlich bedeutender Bestandteil der Fruchtfolge vieler Ackerbaubetriebe."

Vizepräsident der Österreichischen Landwirtschaftskammer Johannes Schmuckenschlager: "Die Bäuerinnen und Bauern haben einmal mehr bewiesen, dass man sich auf sie verlassen kann. Sie glauben an die heimische Rübe und geben dem Rübenanbau in Österreich eine Zukunft. Mit der Entscheidung für den Anbau der Rübe sichern die Landwirte die Eigenversorgung mit österreichischem Zucker. Das zeigt ganz deutlich: Wir Bäuerinnen und Bauern reden nicht nur von Eigenversorgung – wir handeln auch danach! Ich sehe dieses starke Zeichen der Landwirtschaft, der Bäuerinnen und Bauern, als Auftrag an uns alle, das Modell der Produktionssparte Rübe nun so zu entwickeln, dass es unseren bäuerlichen Betrieben Sicherheit sowie klare und planbare Rahmenbedingungen für eine langfristige, zukunftsfähige Perspektive gibt. Insbesondere für die künftigen Hofübernehmer. Ein wichtiges Werkzeug ist der Pflanzenschutz. Es braucht die Zulassung und Verfügbarkeit von wirksamen Pflanzenschutzmitteln, um die österreichische Produktion abzusichern und damit die Versorgung mit hochwertigem heimischen Zucker sicherzustellen. Ich bedanke mich bei der Bundesregierung für das klare Bekenntnis zu einem umfassenden Pflanzenschutz im Ackerbau."

Quelle: Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus Michael Strasser Pressesprecher der Bundesministerin / ots  //  Fotocredit: © Parlamentsdirektion / Johannes Zinner
 

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