BM Totschnig stellt „Aktionsprogramm Waldbrand“ vor

BM Totschnig stellt „Aktionsprogramm Waldbrand“ vor

 Prävention und Bekämpfung von Waldbränden muss unser aller Ziel sein

Über 200 Waldbrände pro Jahr gibt es durchschnittlich in Österreich. Aufgrund des Klimawandels wird die Waldbrandgefahr in Zukunft zunehmen. Gleichzeitig werden 8 von 10 Waldbränden in Österreich leider durch Menschen verursacht. Um diese beiden Risiko-Faktoren zu minimieren, haben wir gemeinsam mit 17 Institutionen das Aktionsprogramm Waldbrand erarbeitet“, betont Bundesminister Norbert Totschnig, der das Aktionsprogramm gemeinsam mit BOKU Wissenschafter Harald Vacik in einer Pressekonferenz vorstellt.

 Neben der Universität für Bodenkultur haben auch das Innenministerium, das Bundesforschungszentrum für Wald, die Landwirtschaftskammer Österreich, die Land&Forst Betriebe Österreich, Landesforstdirektionen, die Feuerwehr und andere Institutionen am Programm mitgewirkt. 

„Der Wald macht Österreich zu einem sehr lebenswerten Land. Die Waldbrandprävention muss daher unser aller Ziel sein. Also haben wir im Waldfonds erstmals eine wirtschaftliche Grundlage für dieses wichtige Thema geschaffen. Dazu stellen wir insgesamt 9,8 Mio. Euro zur Verfügung. Davon 3 Mio. Euro für Vorhaben wie z.B. eine nationale Waldbrand-Risikobewertung, Monitoringprogramme, Frühwarnsysteme, Risikokommunikation und Bewusstseinsbildung“, so Totschnig.

„Konkret verfolgen wir mit dem Aktionsprogramm drei Ziele: Waldbrand erforschen und verstehen. Gemeinsam Waldbrand vorbeugen und bekämpfen. Wissen über Waldbrände verbreiten und umsetzen. Ergebnis ist ein präventives Waldbrandmanagement mit konkreten Maßnahmen“, erläutert Totschnig. Dazu gehöre die Zusammenführung österreichweiter Daten, um die künftige Zusammenarbeit zu erleichtern. Dafür ist ein digitales Waldbrandmeldesystem geplant. Teil des Programms sind auch Forschungsprojekte, um Risikofaktoren zu untersuchen und Frühwarnsysteme weiterzuentwickeln. Zudem sind gezielte Investitionen in die Infrastruktur über den Waldfonds möglich, etwa in waldbauliche Maßnahmen wie Brandschneisen, brandhemmende Bestockung oder Löschteiche und Feuerwehrausrüstung. „Besonders wichtig ist es, bereits Kinder frühzeitig für den Schutz unserer Wälder zu sensibilisieren. Unterstützung für Bewusstseinsbildung gehört daher ebenfalls zu unserem Aktionsprogramm“, hält der Bundesminister fest.

BOKU Vacik: Aktionsprogramm ist wichtige Grundlage für Waldbrandforschung

"Das Institut für Waldbau an der Universität für Bodenkultur Wien forscht seit mehr als 10 Jahren zum Thema Waldbrand mit zahlreichen Forschungsprojekten und Projektkooperationen. Das Aktionsprogramm und die Fördermittel des Waldfonds bilden eine wichtige Grundlage für die Waldbrandforschung in Österreich“, verstärkt BOKU Wissenschafter Harald Vacik. 

„Die Forschungsaktivitäten erstrecken sich von der Analyse der Ursachen zur Entstehung, der Ausbreitung und Intensität von Waldbränden. Durch die Ergebnisse zur Abschätzung der Auswirkungen von Waldbränden und die Entwicklung von Frühwarnsystemen können Empfehlungen zur Risikominimierung, eine Unterstützung von Einsatzkräften und Schulungen zur Bewusstseinsbildung gemacht werden.“

Die BOKU arbeitet in Kooperation mit dem BML außerdem an einer Waldbrandrisikokarte. Ziel ist, die Karte bis auf Gemeindeebene oder einzelne Waldbestände herunterzubrechen und darzustellen, welche Regionen konkret gefährdet sind, an welchen Orten Wasserentnahmestellen sinnvoll sind, welche Vegetation präventiv sinnvoll ist uvm. So sind etwa Buchen eher brandempfindlich, während Eichen Bränden besser standhalten.

5 Verhaltensregeln bei Waldbrandgefahr

Angesichts der Tatsache, dass 85 Prozent der Waldbrände auf menschliche Ursachen zurückzuführen sind, sind 5 einfache Verhaltensregeln ein zentrales Element des Aktionsprogramms:

  1. Im Wald nicht rauchen!
     
  2. Kein Feuer im Wald entzünden!
     
  3. In der Nähe von Wäldern achtsamer Umgang mit Brauchtumsfeuern wie z.B. Oster- und Sonnwendfeuer und insbesondere Feuerwerk!
     
  4. Beachten der behördlichen Verbote bei Waldbrandgefahr! 
     
  5. Waldbrände sofort der Feuerwehr melden!

Quelle: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft/ots  //  Fotocredit: ©BML/Christian Lendl

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