COVID-19: Bundesheer im Einsatz - Erstmaliger Einsatz der Miliz wirft Fragen auf

COVID-19: Bundesheer im Einsatz - Erstmaliger Einsatz der Miliz wirft Fragen auf

"Es kann nicht sein, dass die Miliz-Soldaten - die Bürger in Uniform - jetzt schlechter behandelt werden sollen als die Zivildiener, zumal sie durch ihre Übungsverpflichtung und ihr ständiges Engagement bereits jetzt schon Nachteile in Beruf, Studium und Familie in Kauf nehmen müssen," sagt Brigadier Erich Cibulka, Österreichische Offiziersgesellschaft

Die COVID-19-Pandemie stellt Österreich vor große Herausforderungen und verlangt von der gesamten Bevölkerung einen Beitrag. "Systemrelevante Berufe", die sonst wenig Wertschätzung und Beachtung erhalten, rücken plötzlich ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Auch das notorisch unterdotierte Bundesheer wird zur Unterstützung herangezogen, obwohl man seine Kapazitäten beispielsweise zur Sanitätsversorgung - entgegen ausdrücklicher Warnungen - in den letzten Jahren eingespart hat. Trotzdem wurde erstmals seit der "Tschechen-Krise" 1968 für die Grundwehrdiener ein Aufschubpräsenzdienst verfügt. Und überhaupt erstmals in der 2. Republik erfolgt eine Aufbietung von Teilen der Miliz.

Und auch jene, die einen Wehrersatz-Dienst geleistet haben, sollen sich jetzt freiwillig melden. Zur verpflichtenden Einberufung, die rechtlich zulässig ist, fehlt noch der Mut. Und sofort werden Stimmen laut, die sich dafür einsetzen, dass die Zivildiener dadurch keinen Nachteil erleiden dürfen - zum Beispiel beim Studium.

Die Österreichische Offiziersgesellschaft fordert, dass diese Fürsorge auch für die Miliz-Soldaten gelten muss. "Es kann nicht sein, dass die Miliz-Soldaten - die Bürger in Uniform - jetzt schlechter behandelt werden sollen als die Zivildiener, zumal sie durch ihre Übungsverpflichtung und ihr ständiges Engagement bereits jetzt schon Nachteile in Beruf, Studium und Familie in Kauf nehmen müssen," sagt der Präsident der ÖOG, Erich Cibulka.

Außerdem weist die ÖOG darauf hin, dass die Entlohnung der Milizsoldaten im Rahmen einer Teilmobilmachung niedriger ausfällt als bei einem Auslandseinsatz oder einer Freiwilligenmeldung zum Assistenzeinsatz an der Grenze. "Wenn heute fast täglich Gesetze beschlossen oder geändert werden, dann sollte man auch überprüfen, ob das Heeresgebühren-Gesetz den Sprung in das 21. Jahrhundert geschafft hat", fordert Cibulka.

Wenn die Krise vorbei ist, wird man auch die Frage beantworten müssen, warum die Gesamtheit der Miliz gar nicht einberufen werden könnten, weil es an Ausrüstung und Material fehlt. "Es ist gänzlich unrealistisch, dass wir gleichzeitig 55.000 Soldaten einsetzen könnten, wie es in der gültigen Österreichischen Sicherheitsstrategie (ÖSS) aus dem Jahr 2013 vorgeschrieben ist. Nach der Pandemie wird man nicht nur die Wirtschaft wieder reparieren müssen - wer seine Einsatzkräfte dann wieder vergisst, hat nichts dazugelernt", ergänzt Cibulka.
 

Quelle: Österreichische Offiziersgesellschaft, Brigadier Mag. Erich Cibulka, Präsident/ots  //  Fotocredit: ©Bundesheer

Mehr über den Autor

Das könnte Sie interessieren!

Irrsee: Boot sinkt – unklar ob Person an Bord

03. 03. 2024 | Einsätze

Irrsee: Boot sinkt – unklar ob Person an Bord

Am Sonntag, 03. März 2024 wurden die Feuerwehren Zell am Moos, Haslau und die Wasserrettung Loibichl um 8.37 Uhr mit dem Einsatzstichwort: „Sonstiger Einsa...

Zell am Moos: LKW blockiert halbe Bundesstraße im Frühverkehr

16. 02. 2024 | Einsätze

Zell am Moos: LKW blockiert halbe Bundesstraße im Frühverkehr

Am Freitag, 16.02.2024 wurde die FF Zell am Moos und die FF Haslau kurz nach 07:00 Uhr morgens, zu einer "LKW Bergung" auf der B154 alarmiert. Aufgrund des...

Haslau:  Brand Industrie für drei Feuerwehren

15. 02. 2024 | Einsätze

Haslau: Brand Industrie für drei Feuerwehren

Am Aschermittwoch 14.02.2024 wurden die Feuerwehren Haslau, Zell am Moos und Tiefgraben mit dem Einsatzstichwort „Brand Industrie“ zu einem holzverarbeiten...

Zell am Moos: Glimpflicher Ausgang – Küchenbrand im Ortszentrum rasch gelöscht

13. 02. 2024 | Einsätze

Zell am Moos: Glimpflicher Ausgang – Küchenbrand im Ortszentrum rasch gelöscht

Am 12. Februar 2024 wurden die Feuerwehren Zell am Moos, Haslau und Hof b. Mondsee mit dem Einsatzstichwort "Brand Gebäude" ins Ortszentrum von Zell am Moo...

Mondseeberg: Erfolgreiche Personenrettung nach PKW Absturz mit E-Call Alarm

05. 02. 2024 | Einsätze

Mondseeberg: Erfolgreiche Personenrettung nach PKW Absturz mit E-Call Alarm

In der Gemeinde Tiefgraben wurden die Feuerwehren Tiefgraben, Guggenberg und Mondsee am 5. Februar 2024 um 0:07 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Personenrettu...