Das sind Österreichs „PflegerInnen mit Herz“

Das sind Österreichs „PflegerInnen mit Herz“

Die Unterstützer und Partner der Initiative „PflegerIn mit Herz“ v.l. WKÖ-Präsident Harald Mahrer, Helene Kanta (Vorstandsdirektorin des Wiener Städtischen Versicherungsvereins), AK-Präsidentin Renate Anderl. Wiener Städtische Vorstandsdirektorin Doris Wendler, Thomas Schaufler (Vorstand der Erste Bank) und Andreas Herz (WKÖ-Fachverbandsobmann)

Ein emotionaler Abend ganz im Zeichen der Pflege: Die 27 „PflegerInnen mit Herz“ 2019, je drei GewinnerInnen pro Bundesland, wurden gestern in der „Grand Hall“ am Erste Campus für ihren herausragenden Einsatz öffentlichkeitswirksam gewürdigt. Die SiegerInnen wurden in den Kategorien „Pflege- und Betreuungsberufe“, „pflegende Angehörige“ und „24-Stunden-Betreuung“ ausgezeichnet und nahmen einen Geldpreis in der Höhe von je 3.000 Euro entgegen. „Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen stellvertretend für die Hunderttausenden in ganz Österreich, die im Pflegebereich tätig sind und einen so wertvollen Dienst für unsere Gesellschaft leisten. ‚PflegerIn mit Herz‘ rückt den Menschen in der Pflegedebatte in den Vordergrund und zollt all jenen Dank und Respekt, die Pflegebedürftigen einen Alltag in Würde ermöglichen“, erklärt Mag. Helene Kanta, Vorstandsdirektorin des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.

Pflege in den eigenen vier Wänden

Vom Neusiedlersee bis zum Bodensee, vom Waldviertel bis zum Dreiländereck-Arnoldstein: Ganz Österreich hat in den letzten Monaten 2019 die besten PflegerInnen des Landes gesucht. Rund 3.100 Nominierungen sind eingelangt, jede einzelne davon berührt – und spiegelt die Realität wider. Knapp 466.000 Menschen in Österreich sind pflegebedürftig, über 80 Prozent davon werden zu Hause gepflegt. Dabei nimmt die 24-Stunden-Betreuung einen immer höheren Stellenwert ein, wie WKÖ-Präsident Dr. Harald Mahrer betont: „Die rund 60.000 selbstständigen Personenbetreuerinnen und Personenbetreuer in Österreich sind eine wichtige Stütze im heimischen Pflegesystem, die es weiter zu stärken gilt. Gemeinsam mit ‚PflegerIn mit Herz‘ holen wir die professionelle und herausfordernde Tätigkeit der selbstständigen Personenbetreuerinnen und Personenbetreuer vor den Vorhang“, so Mahrer, der am gestrigen Abend gemeinsam mit WKÖ-Fachverbandsobmann Andreas Herz, MSc die Laudatio für GewinnerInnen in der Kategorie „24-Stunden-Betreuung“ hielt.

Pflege braucht Menschen und Anerkennung

Rund 170.000 Menschen in Österreich sind beruflich im Pflegesektor tätig, davon arbeiten rund 67.000 Personen in Krankenhäusern. Über 30 Prozent des gesamten Pflegepersonals ist über 50 Jahre alt und älter. Aufgrund dieser bevorstehenden Pensionierungswelle und unter Berücksichtigung des demographischen Wandels ist bis zum Jahr 2030 mit einem Mehrbedarf an 76.000 Pflegekräften zu rechnen, so die aktuelle Studie des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. „Wir setzen uns für gute Arbeitsbedingungen und eine faire Entlohnung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Gesundheitswesen ein. Insbesondere der Pflegeberuf ist fachlich und persönlich sehr fordernd und für unsere Gesellschaft essenziell. Unsere Pflegerinnen und Pfleger leisten tagtäglich Großartiges und dafür gebührt ihnen größter Dank!“, sagt AK-Präsidentin Renate Anderl.

Pflegende Angehörige sind unentbehrlich

Wir werden immer älter: Die Bevölkerungszahl jener, die 75 Jahre alt und älter sind, wird bis 2030 um rund 25 Prozent wachsen. Gar um mehr als 50 Prozent wird die Bevölkerungszahl bei Menschen, die zwischen 85 und 89 Jahren alt sind, steigen. Mit der höheren Lebenserwartung steigt die Wahrscheinlichkeit, im Alter pflegebedürftig zu werden. Der Anker im österreichischen Pflegesystem sind nach wie vor die rund eine Million pflegenden Angehörigen, jeder zweite davon ist bereits selbst über 60 Jahre alt. 947.000 Menschen in Österreich – und damit mehr als drei Mal so viele EinwohnerInnen wie im Burgenland – sind pflegende Angehörige. „Pflege kann jede und jeden von uns, direkt oder indirekt, von heute auf morgen betreffen. Es braucht öffentlichkeitswirksame Initiativen wie ‚PflegerIn mit Herz‘, die zu einem breiten Diskurs über das Thema Pflege beitragen. Deswegen sind wir von Beginn an ein stolzer Partner der Kampagne“, freut sich „Hausherr“ Mag. Thomas Schaufler, Vorstand der Erste Bank Österreich.

Eine enorme Herausforderung und Belastung für pflegende Angehörige stellen Familienmitglieder dar, die unter Demenz leiden. Aktuell leiden 130.000 Menschen an Demenz, bis zum Jahr 2050 soll sich diese Zahl laut ExpertInnen sogar verdoppeln. Ein weiteres alarmierendes Phänomen sind so genannte „Young Carers“ – Kinder und Jugendliche, die Angehörige pflegen. Hierzulande wird die Zahl auf mehr als 40.000 junge pflegende Angehörige geschätzt, Tendenz steigend. „Die Pflege in Österreich hat sehr viele Gesichter: junge und alte, ebenso wie berufene und mitfühlende. Ihnen allen wollen wir mit ‚PflegerIn mit Herz‘ eine starke Stimme geben und ihnen die Anerkennung und Würdigung entgegenbringen, die sie verdienen. Denn Pflege ist keine Selbstverständlichkeit“, fasst DI Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, das Ziel von „PflegerIn mit Herz“ zusammen.

Quelle: Wiener Städtische Versicherungsverein Presse und Öffentlichkeitsarbeit Romy Schrammel, WIENER STÄDTISCHE Versicherung Presse und Öffentlichkeitsarbeit Christian Kreuzer Cornelia Schneeweis / ots  //  Fotocredit: Verein PflegerIn mit Herz/Richard Tanzer

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