Freiwillige Radfahrprüfung – Gemeinsam für mehr Sicherheit

Freiwillige Radfahrprüfung – Gemeinsam für mehr Sicherheit

OÖ - Sie hilft Unfälle zu vermeiden und stärkt das Verantwortungsbewusstsein junger Menschen: Seit 48 Jahren ist das Jugendrotkreuz Träger der freiwilligen Radfahrprüfung

Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit engagierten Partnern absolvieren diese rund 15.000 Schüler pro Jahr. Die schulische Verkehrserziehung leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit junger Verkehrsteilnehmer.

Immer wieder verunglücken Schüler im Straßenverkehr. Jedes Opfer ist eines zu viel. Darum engagiert sich das Jugendrotkreuz seit vielen Jahrzehnten in der schulischen Verkehrserziehung. Seit 1971 ist die landesweit größte humanitäre Jugendorganisation Träger der freiwilligen Radfahrprüfung. Dabei lernen die jungen Radfahrer die wichtigsten Verkehrszeichen und Vorrangregeln kennen. Sie eignen sich aber auch die Fähigkeit an, sicher auf der Straße unterwegs zu sein und Gefahrensituation richtig einzuschätzen. „Die Freiwillige Radfahrprüfung ist eines unserer Kernprogramme im Jugendrotkreuz“, sagt OÖ. Rotkreuz-Präsident Dr. Aichinger Walter. „Wir machen das seit vielen Jahrzehnten mit einer Reihe bewährter Partner.“ Jährlich absolvieren rund 15.000 Volksschülerinnen und Volksschüler ihre Radfahrprüfung positiv. Der „Radführerschein“ berechtigt sie, ohne Begleitung sicher auf öffentlichen Straßen unterwegs zu sein. Seit Start der freiwilligen Radfahrprüfungen absolvierten in Oberösterreich mehr als 720.000 Menschen diesen Meilenstein in der Verkehrserziehung.

Exekutive überprüft die Verkehrssicherheit
Abgenommen wird die freiwillige Radfahrprüfung in Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Landesverkehrsabteilung der Polizei OÖ. „Gerade weil es um die jüngsten Verkehrsteilnehmer geht, ist die Radfahrprüfung besonders wichtig! Unsere Kinder werden dabei behutsam und unter Aufsicht auf den Straßenverkehr vorbereitet. Selbstverständlich werden aber alle anderen Verkehrsteilnehmer nicht von ihrer Pflicht entbunden, ganz besonders auf die jungen Fahrradfahrerinnern und –fahrer Acht zu geben“, erklärt Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Alleine im Vorjahr standen mehr als 50 Polizistinnen und Polizisten den jungen Radfahrern zur Seite. Die Freiwillige Radfahrprüfung ist ein wichtiges Präventivprogramm, um junge Menschen fit für den Straßenverkehr zu machen. Nebenbei fördert Radfahren Koordinationsfähigkeit und Bewegung.

Um die freiwillige Radfahrprüfung ablegen zu können, gelten seit April 2019 neue Rahmenbedingungen: Das Alter wurde auf 9 Jahre herabgesetzt und mit dem Besuch der vierten Schulstufe verknüpft. Damit ermöglicht der Gesetzgeber, dass alle Kinder der 4. Klasse Volksschule nach erfolgreicher Ablegung der Radfahrprüfung die behördliche Bewilligung erhalten. Das vollendete 10. Lebensjahr muss nicht mehr abgewartet werden.

Schulen setzen auf Verkehrserziehung
Mobilitäts- und Verkehrserziehung gehört zum Grundwissen und soll schon möglichst früh gefördert werden. Das Fahrrad ist für Kinder und Jugendliche das erste eigene Verkehrsmittel und genießt daher vor allem bei den Jüngeren einen hohen Stellenwert. „Auch in der Schule greifen wir dieses Thema auf. Besonders bis zur vierten Schulstufe wird aufgrund der freiwilligen Radfahrprüfung, dem Fahrrad viel Platz im Unterricht eingeräumt“, erklärt Bildungsdirektor HR Dr. Alfred Klampfer. Damit verbunden werden den Schülerinnen und Schülern die Themen Verkehrssicherheit sowie verkehrssicheres Verhalten nähergebracht. Doch auch nach der bestandenen Radfahrprüfung bleibt die Verkehrssicherheit als unverbindliche Übung in der Sekundarstufe II Thema. So werden die Jugendlichen unter anderem bestmöglich auf die praktische und theoretische Prüfung zum Mopedführerschein vorbereitet. „Die neugewonnene Freiheit, die Kinder mit einem Fahrrad erleben, birgt doch auch viele Gefahren. Daher versuchen wir die Schülerinnen und Schüler in Oberösterreichs Schulen bestmöglich auf die Teilnahme im Straßenverkehr vorzubereiten. Denn nur ein sicherer Fahrer ist ein guter Fahrer“, so der Bildungsdirektor.

Prüfung und Radworkshops stärken nachhaltig die Verkehrssicherheit
Damit junge Menschen fit für den Straßenverkehr werden, braucht es eine umfangreiche und realitätsnahe Vorbereitung. Um die Lehrkräfte bei der Ausbildung der jungen Radfahrer zu unterstützen, entwickelte das Jugendrotkreuz mit einer Gruppe von Verkehrserziehungs-Fachleuten der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und dem ÖAMTC die Lernunterlagen zur freiwilligen Radfahrprüfung. „Die AUVA steht für Prävention am Arbeitsplatz und bei der Ausbildung. Daher fördern wir Unfallverhütung in der Schule, bei Schulveranstaltungen und am Schulweg. Wir setzen dabei auf eine altersgerechte Mischung aus Theorie und Praxis. Dies braucht es auch um unfallfrei im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Sichere Beherrschung des Fahrrades und Regelkenntnis, bestätigt durch die erfolgreich abgelegte Radfahrprüfung, sind gemeinsames Ziel von AUVA und ÖJRK.  Bei den AUVA Radworkshops werden das Wissen um die sichere Ausrüstung des eigenen Rades und die richtige Verwendung des Radhelmes ebenso verbessert wie Geschicklichkeit, Gleichgewichtsgefühl und Koordination. Durch Zusammenarbeit mit Partnern, Eltern und Schule können wir für noch mehr Sicherheit am Schulweg sorgen,“ erklärt Mag. Marina Pree-Candido, Direktorin der AUVA Landesstelle Linz.

Verkehrserziehung als Herzensangelegenheit
Der ÖAMTC Oberösterreich ist in der Ausbildung junger Radfahrer seit vielen Jahrzehnten Partner des Roten Kreuzes. Unter anderem hat der Mobilitätsclub eine eigene App entwickelt, um die jüngsten Verkehrsteilnehmer auf die Radfahrprüfung vorzubereiten. „Die ÖAMTC Fahrrad-Champion-App richtet sich explizit an jene Schüler, die gerade dabei sind, die Radfahrprüfung zu absolvieren. Aufgebaut wie ein Quiz mit mehreren Antwortmöglichkeiten soll die App, mit über 120 Fragen, spielerisch die Themen Verkehrszeichen, Vorrangregeln und viele weitere Infos zum Thema Fahrrad näherbringen. Die kostenlose Fahrrad-App ist im App Store, im Google Play Store, für Windows Phones und als Desktop-Version erhältlich.

Jugendrotkreuz: Verkehrserziehung von Kindesbeinen an
Die Verkehrserziehung mit dem OÖ. Jugendrotkreuz beginnt bereits im Kindergarten: Gemeinsam mit der Stoffpuppe ROKO geben gut ausgebildete, freiwillige Mitarbeiter spielerisch Ratschläge, wie sich Kinder im Straßenverkehr verhalten sollen und ihre Eltern sie darauf vorbereiten können. „Uns ist wichtig, dass schon kleine Kinder den Verkehr als Teil ihres Lebens wahrnehmen und lernen, sich sicher im Alltag zu bewegen“, schließt Rotkreuz-Präsident Dr. Aichinger Walter. Wissenswertes rund ums Radfahren und zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr beinhalten die neuen Schülerzeitschriften, die Jugendrotkreuz und Buchklub ab kommendem Schuljahr gemeinsam herausbringen.

Quelle, Bild: ÖRK

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