Gefahr im Restmüll - Fachverband mahnt zur Vorsicht bei Akkus

Gefahr im Restmüll - Fachverband mahnt zur Vorsicht bei Akkus

WKÖ-Höpperger: „Jede falsch gelagerte oder entsorgte Batterie ist gefährlich und kann Brände und Explosionen verursachen“

Etwa 140 Brände entstehen jährlich potenziell durch falsch entsorgte Lithiumbatterien bzw. Akkus. Laut Fachverband Entsorgungs- & Ressourcenmanagement (FERM) der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) werden derzeit nur etwa 45 Prozent der Gerätebatterien ordnungsgemäß entsorgt. Deshalb ruft die Interessensvertretung im Rahmen der „Initiative Lithium“ zur Sorgfalt auf.

Erhöhte Brandgefahr

Lithium, das in Batterien und Akkus enthalten ist, kann zu gravierenden Bränden führen. Bei einem Kurzschluss oder Selbstentzündung sogar zu Explosionen. Auslöser dafür sind beispielsweise der Kontakt von Lithium mit Wasser oder Luft, Überhitzung oder Schäden. „Ein beschädigter Akku, der zuhause gelagert wird, kann Wohnungs- und Häuserbrände verursachen“, betont der WKÖ-Fachverbandsobmann Harald Höpperger. Ausrangierte Akkus und Altgeräte sollen deshalb auf keinen Fall in einer Schublade gelagert werden. Auch das Entsorgen im Restmüll ist sehr gefährlich. Stattdessen müssen Lithiumbatterien bei Recyclinghöfen und Verkaufsstellen der Elektro-Fachhändler abgegeben werden.

Lithium im Haushalt

Leistungsstarke Lithiumakkumulatoren ersetzen nach und nach die herkömmliche Batterie. In Haushaltsgeräten, Handys, Laptops oder Akkuschraubern versprechen die Energiequellen längere Laufzeiten. Auch E-Bikes benötigen Akkus als Antrieb. Je mehr batteriebetriebene Geräte in einem Haushalt sind, desto wichtiger ist ein sorgfältiger Umgang in Bezug auf Lagerung, Sammlung und Entsorgung. So rät der Fachverbandsobmann beispielsweise dazu, den Akku nach einem Sturz mit dem E-Bike von einem Fachhändler überprüfen zu lassen.

Entsorgungsfachbetriebe gefordert

Nicht nur in den eigenen vier Wänden herrscht Brandgefahr bei falscher Handhabung von Lithiumbatterien. Auch MitarbeiterInnen und Anlagen in Recyclingbetrieben sind dem Risiko täglich ausgesetzt. Die Unternehmen investieren laufend in moderne Lösch- und Brandmeldeanlagen, um größere Schäden zu verhindern und die Sicherheit für MitarbeiterInnen und AnrainerInnen zu erhöhen.

Initiative für mehr Sicherheit

Der WK-Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement (FERM) ist gemeinsam mit der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria (EAK) bemüht, hier in der Öffentlichkeit entsprechendes Bewusstsein zu schaffen. Verstärkte Kommunikationsmaßnahmen sollen VerbraucherInnen auf die Gefahr von Lithiumbränden aufmerksam machen. „Im ersten Schritt möchten wir informieren und aufklären. Künftig wird es allerdings weitere Prozesse benötigen, um die Rücklaufquoten der Batterien zu erhöhen“, erklärt Höpperger.

Richtig handeln

Ausschließlich über die Sammelstellen der Gemeinden und in Fachbetrieben, die Akkus und Batterien verkaufen, lassen sich Lithiumbatterien fachgerecht entsorgen. Darüber hinaus gibt es einige Maßnahmen, die im Umgang mit den leistungsstarken Akkus zu beachten sind:

  • Originalgeräte und -zubehör verwenden
  • Beschädigte Akkus sofort fachgerecht entsorgen
  • Akkus außerhalb der Geräte so lagern, dass sie keine metallischen Gegenstände berühren
  • Nässe und Feuchtigkeit vermeiden
  • Nicht in größeren Mengen zuhause sammeln und lagern
  • Akku vor der Entsorgung aus dem Gerät entfernen

Weitere Infos unter www.lithium-info.at 

Quelle: DMC – Data & Media Center Wirtschaftskammer Österreich / ots  //  Fotocredit: Symbolfoto

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