Kinder und die Angst vor dem Piksen

Kinder und die Angst vor dem Piksen

Die Angst des Kindes ernst nehmen und ehrlich aufklären hilft

Einmal ganz ehrlich: Wer von uns Erwachsenen lässt sich schon gerne mit einer Nadel piksen? Umso verständlicher ist es, wenn sich Kinder vor Injektionen fürchten oder zumindest großen Respekt davor haben. Eine altersgerechte Aufklärung kann bei der Überwindung von Ängsten helfen. 

Spätestens seit der Zulassung des Corona-Impfstoffes durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) lassen viele Eltern ihren Nachwuchs gegen das SARS-CoV-2-Virus impfen. Die meisten Kinder haben aber Angst vor einer Spritze, weil sie ein bisschen weh tun oder der Stich zumindest unangenehm sein kann. Für die Eltern ist deshalb der gemeinsame Weg zur Ärztin bzw. zum Arzt oft kein leichter. Sie möchten für ihre Schützlinge nur das Beste und übernehmen Verantwortung, gleichzeitig empfinden sie aber auch Mitleid. Doch damit ist niemandem geholfen, weiß Prim. Dr. Dieter Furthner, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck: 

„Wenn Eltern mitleiden, verstärken sie dadurch die Angst der Kleinen, weil sie damit signalisieren, dass diese zu Recht besteht. Viel zielführender ist es, mit den Kindern mitzufühlen und in einer ruhigen Art und Weise über die Wichtigkeit der Maßnahme zu sprechen.“ 

Aber auch dabei muss mit Maß und Ziel vorgegangen werden. Es soll nichts verschwiegen werden, denn Nicht-Wissen macht unsicher. Eine zu ausführliche Thematisierung kann aber wiederum angstverstärkend wirken. 

Die Wahl der Worte 
Einem Kind zu sagen, dass die Spritze gar nicht weh tut, ist kaum für den Angstabbau geeignet. Einerseits wird das Kind damit angelogen, weil es eben wirklich ein wenig weh tun kann, andererseits verstärkt die Wortwahl die Befürchtungen.
Der Experte empfiehlt daher, mit eher positiv besetzten Begriffen zu kommunizieren. Statt „es kann ein wenig wehtun“ kann ein „du wirst es vielleicht ein bisschen spüren“ für Entspannung sorgen.

Die Sache mit der Belohnung
Auf das Versprechen einer Belohnung sollte besser verzichtet werden. 

„Eine Belohnung in Aussicht zu stellen, ändert nichts an der Angst des Kindes. Im Gegenteil, es wird dann still vor sich hin leiden und die Impfung ohne Verständnis für die Notwendigkeit über sich ergehen lassen. Außerdem macht man Kinder damit schon frühzeitig für Manipulationen empfänglich, weil sie auf diese Weise lernen, dass man für ein bestimmtes Verhalten beschenkt wird“, so Prim. Furthner. 

Impfbroschüre des Landes Oberösterreich
Auch wenn schwere Verlaufsformen im Kindesalter selten auftreten, erkranken doch sehr viele Kinder an COVID und auch die Gefahr von Langzeitfolgen darf nicht unterschätzt werden. Die SARS-Cov-2-Impfung schützt Kinder wirksam vor schweren Erkrankungen. Eine neue Impfbroschüre des Landes Oberösterreich klärt umfassend über die Impfung der Kinder ab dem 5. Lebensjahr auf. Diese Broschüre ist auf www.ooe-impft.at zu finden. Ebenso stehen den Eltern dort zwei Faktencheck-Broschüren des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zur Verfügung.

Quelle: Wolfgang Baihuber PR & Kommunikation, SK Bad Ischl. Gmunden. Vöcklabruck  //  Fotocredit: OÖG

 

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