Multilingualität - Besser lernen, leben und lachen

Multilingualität - Besser lernen, leben und lachen

Polyglotten trifft man in Europa überraschend oft. Gemeint sind hiermit Menschen, die mehrere Sprachen sprechen, also in der Regel mehr als zwei. Das Lernen neuer Sprachen liegt dabei heute im Trend wie noch nie

Durch zahlreiche Lernapps wie Babbel und Duolingo scheinen auch Millionen von Menschen jeden Tag neue Sprachen zu erlernen. Was die Multilingualität alles mit sich bringt, ist überraschender, als man glauben mag.

Sprachen schaffen Charaktere
Welche Sprache man spricht oder auch nur lernt, kann tiefgehende Einflüsse auf den eigenen Charakter haben. Gemeinhin bekannt ist die Tatsache, dass Menschen Charaktereigenschaften verändern, wenn sie in einer anderen Sprache sprechen. Diese Tatsache legt nahe, dass wir mit jeder Sprache, die wir neu erlernen, eine eigene Persönlichkeit bzw. Identität verbinden. Interessant ist hieran, dass beispielsweise ein Spanier, mit dem man Spanisch spricht und den man im dortigen Urlaub kennenlernt, ein ganz anderes Bild von einem selbst hat, als ein Franzose, mit dem man in Frankreich nur französisch gesprochen hat. Dass sich Menschen durch ihre Sprache also definieren, sollte man sich im Hinterkopf behalten werden.

Sprache bringt Kultur
Ein wichtiger Teil des eigenen Charakters besteht aus den Kulturschätzen, die man sich mit der Erziehung aneignet. Dabei sind die Kulturschätze unentwirrbar mit der zugehörigen Sprache verwoben. Die Kultur eines Landes definiert sich im großen Stil durch die Lieder, die gesungen werden und die Geschichten, die erzählt werden. Fängt man also an, eine Fremdsprache zu erlernen, eignet man sich unweigerlich sehr viel Kulturwissen und eine neue Identität an.

Weshalb es sich lohnt, Sprachen multilingual zu lernen
Der Trend zum Sprachenlernen nimmt immer mehr Fahrt auf. Das hat natürlich auch absolut seine Berechtigung. Wichtig wäre lediglich, dass immer weniger monolingual gelernt wird. Das Lernen von einer Sprache isoliert von allen anderen genießt heutzutage unter Experten kein allzu hohes Ansehen mehr. Als viel besser erachten es stattdessen die meisten Experten, Sprachen im Kontext voneinander zu betrachten und zu erlernen. Selbstverständlich kann man für sich trotzdem festlegen, dass man bspw. Spanisch lernen möchte.

Clever ist es dann jedoch, sich Ähnlichkeiten und Unterschiede zu anderen romanischen und teils auch arabischen Sprachen klarzumachen. Andere romanische Sprachen wie Italienisch oder Französisch ähneln dem Spanischen in großen Teilen, wobei das Erkennen von Gesetzmäßigkeiten und Unregelmäßigkeiten das Sprachverständnis massivst fördert. Auch wird in diesem Zusammenhang das Kulturverständnis gefördert, da man nicht nur die spanische von der deutschen Kultur abgrenzen lernt, sondern auch von der viel näher verwandten italienischen und französischen.

Gleichzeitig besteht der Vorteil, dass man viel von den anderen romanischen Sprachen verstehen kann. Hat man ein Ohr dafür entwickelt, dass sich die meisten Wortstämme und grammatikalischen Regeln ähneln, kann man sich viel aus den jeweiligen Sprachen herleiten. Lernt man also Spanisch mithilfe kleiner Einheiten in anderen romanischen Sprachen, entwickelt man schnell ein sehr gutes Verständnis für die gesamte Sprachfamilie. Das Lernen einer der anderen Sprachen der Familie stellt dann /in der Regel ein viel geringere Herausforderung dar. 

Anwendungsbeispiel: Deutsch
Die deutsche Sprache ist eine der schwierigsten zu lernen. Auf eine immense Menge an Vokabeln folgen extrem viele Grammatikregeln und besonders viele Ausnahmen. So gibt es keinerlei Gesetzmäßigkeiten für die Artikel in der deutschen Sprache. Nichtsdestoweniger gibt es auch hier viele Sprachlehrer, die multilinguales Lernen fördern.

Möchte man Deutsch lernen, ist auf jeden Fall ein Lehrer bzw. Mentor die richtige Wahl. Achte darauf, für den Deutschunterricht einen Trainer mit viel Erfahrung und Expertise abzubekommen.

Dieser sollte dich erstmal in die Basics der Sprache einführen, grundlegende Floskeln sollte man beherrschen.

Anschließend können auch deutsche Muttersprachler großen Nutzen daraus ziehen, Teile anderer Sprachen zu lernen. Dänisch wird bspw. oft als der Übergang von Deutsch zu Schwedisch bzw. skandinavischen Sprachen bezeichnet. Neue Satzkonstruktionen ebenso wie Formulierungen fallen vielen Deutschen auf, wenn sich diese mit anderen Sprachen auseinandersetzen. Hierfür hilft es bspw. enorm, einen dänischen Satz verstehen zu wollen. Nachschlagen sollte man so wenige Worte wie möglich - Dann arbeitet das Gehirn, um Muster auszukramen und die Sprache zu verstehen.

Der Vergleich mit artfremden Sprachen lohnt
Oben wurde dargestellt, weshalb es Sinn für Sprachlerner macht, Sprachen innerhalb einer Familie miteinander zu vergleichen. Der Vergleich über die Familien hinaus kann jedoch auch sinnvoll sein. So lässt sich hierdurch in der Regel ein ganz neues Gefühl für Sprachen fördern. Viele deutsche Sprecher wird es bspw. sehr stark verwundern, dass im Türkischen die Satzstellung wie folgt aussieht: Subjekt, Objekt, Prädikat. Mit deutschen Wörtern müsste man also anstelle von „Ich fahre Auto”, „Ich Auto fahren” sagen. Kommt nun ein Türke in ein deutsches Geschäft und sagt „Ich das hier brauchen”, entsteht einfach der Eindruck einer nicht sehr intelligenten Person. Deutsche werden jedoch lange Zeit, nachdem sie Türkisch zu lernen angefangen haben, noch Folgendes sagen: „Ben sürüyorum araba!” und darin keinen Fehler finden.

Dass der Satzbau unterschiedlicher Sprachen so massiv variieren kann, müssen sich die meisten erstmal vor Augen führen. Hieraus resultiert eine ganz andere Struktur und Ordnung der türkischen Sprache. Bspw. gibt es sechs grammatikalische Fälle, während es im Deutschen nur vier gibt. „Ich bin im Haus” wird dadurch schnell zu „Evdeyim”. „Ev” bedeutet Haus, der Zusatz „-de-” steht stellvertretend für die Präposition „in” und das „-yim” steht für „ich bin”. „Evdesin” würde etwa „Du bist im Haus” bedeuten. So kreativ, um auf solche Regeln zu kommen, wäre kaum ein Deutscher gewesen. Wir sprengen also gedankliche Grenzen durch den Vergleich unserer (zu lernenden) Sprachen mit artfremden Sprachen.

Quelle: RBN Media  //  Fotocredit: Symbolfoto, pixabay

 

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