Im Bild: Valborg Burgholzer-Kaiser, Obmann-Stellvertreterin der Sparte Industrie, und Rudolf Mark, Bildungssprecher der Sparte Industrie
Fundiert ausgebildete Mitarbeiter sind und bleiben für die oö. Industrie ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Anzahl der Beschäftigten in der oö. Industrie wird in den nächsten drei bis fünf Jahren um 8,5 Prozent, das sind rund 10.000 Beschäftigte, zunehmen.
„Wer also über eine solide Ausbildung verfügt, findet auch künftig gute Karrierechancen in der oö. Industrie vor“, sagt Valborg Burgholzer-Kaiser, Obmann-Stellvertreterin der Sparte Industrie, als Resümee der aktuellen Bildungsbedarfsanalyse der Sparte Industrie, durchgeführt von Jaksch & Partner.
Dabei wurden die Personalverantwortlichen von 117 Betrieben aus einem Pool der 500 größten Industrieunternehmen befragt. Diese Betriebe beschäftigen rund 84 Prozent aller Mitarbeiter in der Industrie in Oberösterreich. „Vor allem für Techniker bleiben die Berufsaussichten in der oö. Industrie hervorragend und zwar auf allen Ausbildungswegen. Lehrlinge werden ebenso gesucht wie Absolventen von HTLs, technischen Fachhochschulen und universitären Technik-Ausbildungen“, fasst Burgholzer-Kaiser ein zentrales Ergebnis der Analyse zusammen.
An der Verbesserung der Situation hinsichtlich der Forderung nach mehr Fachkräften im technischen Bereich wird seitens der Sparte Industrie konsequent und intensiv gearbeitet. Hier konnten speziell im Fachhochschulsektor bereits Erfolge erzielt werden. Der Zuwachs an Beschäftigten bei den Universitätsabsolventen wird in den nächsten drei bis fünf Jahren mit insgesamt rund 14 Prozent in ähnlicher Größenordnung stattfinden wie im Bereich der Fachhochschulen. Was das Technikerangebot auf Universitätsebene betrifft, so sprechen 52 Prozent der befragten Betriebe von einem Unterangebot an Absolventen. „Deshalb begrüßen wir die geplante neue Technische Universität in Oberösterreich sehr“, so Burgholzer-Kaiser. Wie wichtig Kompetenzen im Bereich Innovation und Digitalisierung für die oö. Industrie sind, zeigt, dass 68 Prozent der befragten Personalisten diese als erforderliche Zukunftskompetenzen beurteilen.
„Digitale Kompetenzen werden künftig noch stärker zum Schlüsselfaktor. Deshalb ist es wichtig, dass die Vermittlung dieser Skills in allen Ausbildungswegen gestärkt wird“, fordert Burgholzer-Kaiser.
Wichtige Schiene Lehrlingsausbildung
„Die Lehrlingsausbildung ist und bleibt für die oö. Industrie eine wichtige Schiene, um qualifizierte Fachkräfte heranzubilden. Trotz aktuell schwieriger Zeiten ist die Ausbildungsbereitschaft der oö. Industrie vorhanden. 36 Prozent aller ausbildenden oö. Industriebetriebe geben an, dass sie im letzten Jahr nicht alle offenen Lehrstellen besetzen konnten. Was die Gründe dafür betrifft, so wird in der aktuellen Analyse deutlich, dass die Betriebe zu wenige Bewerber verzeichnen. Bestätigung erfährt leider aber auch wieder einmal der Trend der letzten Jahre, wonach Betriebe die unzureichende Basisbildung der Bewerber als Grund für die Nichtbesetzung offener Lehrstellen beklagen. Im Hinblick auf das Niveau der Bewerber zeigt sich aus Sicht der Personalisten insbesondere eine Verschlechterung bei den Grundqualifikationen, in der Allgemeinbildung inkl. Fremdsprachenkenntnisse und in den Sozialkompetenzen. Wir sind dazu bereits in gutem Austausch mit den Verantwortlichen in der oö. Bildungslandschaft, um die Ausbildungsreife der Schulabgänger sicherzustellen und begrüßen die individuellen Kompetenzmessungen direkt an den Schulen inklusiver verpflichtender Analyse im Rahmen der Schulaufsicht. Denn in der Lehrausbildung kann nicht nachgeholt werden, was davor versäumt wurde“, erneuert Rudolf Mark, Bildungssprecher der Sparte Industrie der WKOÖ, eine Forderung der letzten Jahre.
Quelle: © WKOÖ // Fotocredit: © WKOÖ
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