Soziale Radwerkstatt der Heilsarmee - Große Nachfrage nach bezahlbaren Fahrrädern

Soziale Radwerkstatt der Heilsarmee - Große Nachfrage nach bezahlbaren Fahrrädern

Team FahrradFreundeFloridsdorf, vlnr: Andreas Schmaranzer (Projektleiter), Flavius Ember (Administration), Andreas Kallauch (Fachmechaniker), Paul Maurer (Wohnbetreuer)

Fahrradfahren ist angesagt. In Zeiten von Corona mehr denn je. In der Sozialen Radwerkstatt FahrradFreundeFloridsdorf (FFF) ist die Nachfrage nach bezahlbaren Reparaturen und Fahrrädern entsprechend groß. Die Werkstatt wird von ehemaligen Wohnungslosen und Freiwilligen im Sozial Betreuten Wohnhaus der Heilsarmee betrieben.

Laut Zählstelle der Stadt Wien hat der Radverkehr im Vorjahr um 12% zugenommen. Der Zuwachs geht vor allem auf die Pandemie zurück, da viele Wienerinnen und Wiener 2020 lieber mit dem Fahrrad als mit den «Öffis» unterwegs waren. Wie man an der großen Nachfrage in der Upcycling Werkstatt der Heilsarmee erkennen kann, ist auch das Interesse an bezahlbaren Rädern und Reparaturen gestiegen. «Die Werkstatt wird sehr gut angenommen», schildert FFF Mitbegründer Andreas Schmaranzer. «Wir haben acht bis zehn Fahrrad-Services in der Woche.»

Leistbare Fahrräder und Reparaturen

In der Werkstatt können Radlerinnen und Radler ihr Fahrrad günstig reparieren lassen oder ein Secondhand-Rad ab 50 Euro kaufen. Alle Räder werden mit Hilfe von ehemaligen Wohnungslosen und Freiwilligen unter Anleitung eines Mechanikers repariert. 2020 erhielt die Heilsarmee insgesamt 120 gespendete Fahrräder. Dank tatkräftiger Unterstützung konnte ein großer Teil des Bestands instandgesetzt und weiterverkauft werden. «Mit unserem Angebot helfen wir vielen Menschen, die sich Räder oder Reparaturen sonst nur schwer leisten können. Das ist ein wesentlicher Benefit unserer Werkstatt», so Schmaranzer. Aktuell stehen 40 Fahrräder im Verkauf. Geöffnet hat die Werkstatt dienstags und donnerstags von 9.00 bis 17.00 Uhr sowie freitags von 9.00 bis 13.00 Uhr.

Ehemalige Obdachlose erhalten zweite Chance

Mit Hilfe des FFF-Angebots im Haus Erna wird den Bewohnern eine interessante, sinnvolle Tagesstruktur geboten. Beim Schrauben kommen sie auch mit ehrenamtlichen Helfer*innen ins Gespräch. Dadurch nehmen sie wieder mehr am gesellschaftlichen Leben teil. «Es ist großartig, wie sich die Werkstatt entwickelt hat», freut sich auch Gerhard Wyss, Geschäftsführer der Heilsarmee Österreich.

„Wir wissen, dass es für jeden Menschen wichtig ist – ja es ist sogar ein Bedürfnis jedes und jeder einzelnen, nicht nur selbst Unterstützung zu bekommen, wenn man diese braucht, sondern auch andere Menschen im Bedarfsfall unterstützen zu können. Die Fahrrad-Werkstatt der Heilsarmee ist ein wunderbarer Ort, wo ehemals Wohnungslose etwas beitragen können, was anderen hilft“, ist Diakonie Direktorin Maria Katharina Moser überzeugt.

„Ohne Spenden und Unterstützung hätten wir das in der kurzen Zeit wohl nicht geschafft. Die Diakonie, unter deren Dach die Heilsarmee Mitglied ist, war uns von Anfang an eine große Stütze. Mit ihrer Hilfe und mit Hilfe der Firma UPS konnten wir unseren Zugang zur Werkstatt renovieren und ein einladendes Café einrichten“, so Wyss.

Um den Betrieb am Laufen zu halten, muss das Rad- und Ersatzteillager regelmäßig aufgefüllt werden. Die Sozialwerkstatt ist somit auf Spenden angewiesen. Die Einnahmen gehen in den Auf- und Ausbau der FFF-Werkstatt – damit noch viele Räder repariert werden und die Inklusion weiter voranschreiten kann.

Quelle: Mag. Maria Meiböck Leitung Public Relations Heilsarmee Österreich / ots  //  Fotocredit: Heilsarmee Österreich/Maria Meiböck

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